(SeaPRwire) – Die Biden-Administration wurde letztes Jahr auf die Probe gestellt. Auch mit der Unterstützung von Subventionen und Zöllen hatten es die US-Solarhersteller schwer, mit der Flut billiger Solarpaneele aus China auf den globalen Markt zu konkurrieren. Während einige argumentierten, dass die USA die Beschränkungen für billige chinesische Solarpaneele lockern sollten, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, ist dieser Ansatz nicht nachhaltig.
2023 war ein holpriges Jahr im Rennen um den Ausbau erneuerbarer Energien. In den USA verzögerten steigende Zinssätze, verspätete Leitlinien für die Steuergutschriftberechtigung und ein Genehmigungsprozess, der dringend reformbedürftig ist, den Ausbau. Solartechnik erwies sich jedoch als Lichtblick und trug etwa 50% zur weltweiten Zunahme der Kapazität für erneuerbare Energien bei. Laut Internationaler Energieagentur ist Solar die einzige Technologie, die in einem Tempo ausgebaut wird, das die Klimaziele bis 2050 erfüllen könnte.
Während dieser Trend für das Klima eine gute Nachricht ist, sind es noch bessere Nachrichten für China. Vor einem Jahrzehnt deckte China nur etwa 10% des weltweiten Solarpanel-Bedarfs. Heute liegt Chinas Marktanteil bei über 80%, was einem nahezu Monopol gleichkommt.
Dass China heute so gut positioniert ist, um vom Solarboom zu profitieren, ist kein Zufall. In den mittleren 2000er Jahren investierte die chinesische Regierung Hunderte Milliarden Dollar in den Ausbau ihrer Fertigungsindustrie für erneuerbare Energien und konzentrierte sich dabei auf das, was Beamte später als “die neuen Drei” bezeichneten: Elektrofahrzeuge, Lithium-Batterien und Solarzellen.
Gut integrierte Lieferketten, innovative Fertigungstechniken und eine konsequente staatliche Unterstützung förderten das Wachstum der chinesischen Solarindustrie. Ebenso wie der riesige Binnenmarkt – China verfügt über fast das Dreifache der installierten Solarleistung der USA, dem weltweit zweitgrößten Markt. Die Ambitionen der chinesischen Solarindustrie gehen jedoch über die Befriedigung der energiehungrigsten Volkswirtschaft der Welt, China, hinaus. Die Solar-Exporte aus China stiegen im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr an.
Chinas Solarfertigungsindustrie hat eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien gespielt. Doch hinter dieser grünen Fassade verbirgt sich eine dunklere Wahrheit.
Der Zusammenhang zwischen der chinesischen Solarindustrie und der Verfolgung der uigurischen Minderheit in Xinjiang durch die Kommunistische Partei Chinas ist gut dokumentiert. Zwischen 60-80% des weltweiten Polysiliziums für Solarzellen wird in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang produziert. Die USA haben direkte Solarimporte aus China durch Richtlinien wie dem Uyghur Forced Labor Prevention Act und Zöllen eingeschränkt, die die amerikanische Industrie vor Dumping und unlauteren Praktiken schützen sollen. Dennoch stammen viele in Vietnam, Thailand und Kambodscha montierte Solarmodule von chinesischen Komponentenherstellern. Heute lässt sich etwa ein Viertel der weltweit produzierten Solarmodule auf die Uiguren-Region zurückführen.
Während chinesische Solarpaneele emissionsfreien Strom erzeugen, ist die Herstellung dieser Paneele nicht gerade umweltfreundlich. Kohle, der dreckigste fossile Brennstoff, deckt etwa 60% des chinesischen Strombedarfs. In der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang, wo der energieintensivste Schritt im Solarpanel-Fertigungsprozess, die Polysilizium-Raffination, konzentriert ist, stammen 80% des Stroms aus Kohle. Eine Studie kam daher zu dem Ergebnis, dass in China hergestellte Solarpaneele 30% mehr Treibhausgasemissionen verursachen als bei einer Wiederverlagerung dieser Lieferkette in die USA.
Darüber hinaus gefährdet Chinas anhaltende Dominanz am Solarmarkt die Energiesicherheit der USA und ihrer Verbündeten. 2021 bezog die Europäische Union fast 40% ihres gesamten Erdgasverbrauchs aus Russland. Die EU zahlte einen hohen Preis dafür, ihre Energiesicherheit in die Hände von Wladimir Putin zu legen. Während einige Umweltschützer argumentieren, dass erneuerbare Energien nicht wie fossile Brennstoffe als Waffe eingesetzt werden können, ist dies zutiefst naiv. Heute ist Europa das Ziel für mehr als 60% aller chinesischen Solarexporte. Auch hier opfern unsere europäischen Verbündeten ihre Sicherheit erneut für billige Energie. Die USA dürfen denselben Fehler nicht machen. Auch wenn sich die Handelsdynamik von Solarmodulen und fossilen Brennstoffen unterscheidet, stellt eine zu starke Abhängigkeit von einem einzigen Land, insbesondere einem feindlichen Land, eine reale Sicherheitsbedrohung dar.
Kritiker der grünen Protektionismus-Politik der Biden-Administration argumentieren, dass der Verzicht auf billige chinesische Solarpaneele den Energiewandel verlangsamt. Dies mag teilweise zutreffen sein. Dennoch ist, auch wenn chinesische Solarpaneele deutlich günstiger sind als ihre amerikanischen Pendants, dieser Preisunterschied nicht ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg der US-Solarindustrie. Auch hohe Zinssätze und das Genehmigungsdilemma müssen angegangen werden.
Ein Ende von Chinas dominanter Position auf dem Weltmarkt für Solartechnik ist nicht möglich. China hat einen enormen Vorsprung. Jedoch sollte die USA daran arbeiten, Chinas Griff um den Hals der Branche zu lockern. Die in dem Inflation Reduction Act vorgesehenen Anreize für die heimische Produktion sauberer Energietechnologien sind ein Anfang. Die Biden-Administration kann auch erneut Zölle auf aus China stammende Solar-Komponenten verhängen, die über südostasiatische Länder umgeleitet werden. Außerdem sollte sie die Europäische Union und andere Verbündete zu einer härteren Haltung gegenüber den wettbewerbswidrigen Praktiken und Menschenrechtsverletzungen chinesischer Solarunternehmen drängen. Schließlich sollte die Biden-Administration mit Verbündeten wie Indien zusammenarbeiten, um deren Solarfertigungskapazitäten zu stärken und von den dort niedrigeren Löhnen zu profitieren.
Diese Strategie könnte den Ausbau der Solarenergie etwas verlangsamen. Allerdings wäre die Alternative – Chinas globale Solar-Monopolstellung fortzusetzen – schlicht zu hoher Preis.
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